Hopsa

Musical in zwei Abteilungen (zwölf Bildern) von Armin L. Robinson & Paul Baudisch mit Liedtexten von Robert Gilbert. Musik von Paul Burkhard.
Mit «Hopsa» legte der Schweizer Komponist Paul Burkhard 1935 den Grundstein zu seiner Weltkarriere. Die Geschichte des amerikanischen Waisenmädchens Hopsa wurde nach der Uraufführung am Opernhaus Zürich zu einem grossen Erfolg und Paul Burkhard über Nacht zum gefeierten Komponisten. So schrieb etwa die NZZ:
Da kommt ein 24-jähriger Schweizer vom Konservatorium und einer kurzen Kapellmeisterpraxis her, schreibt eine Operettenmusik, hört bei der Probe zum ersten Mal, wie so etwas im Orchester überhaupt klingt – und dann erweist sich die Partitur gleich als ein Ganzes, das nicht etwa nur «zu schönen Hoffnungen berechtigt», sondern die Arbeit eines eigenwilligen Künstlers und nicht alltäglichen Könners ist. Burkhard, der sich in den Ausdrucksmöglichkeiten des kultivierten Jazz bestens auskennt, schreibt eine wohlklingende saubere Musik. Der effektvolle Tanzschlager sitzt ihm rhythmisch so sicher im Handgelenk, wie der Sinn für ein zärtliches, melodiöses Liedchen im Gefühl.
Die Anlage von «Hopsa» war 1935 neu. Zwar trägt das Werk noch die Bezeichnung «Revue-Operette», doch ist es eindeutig nach dem zweiaktigen Musicalschema mit Prolog und Epilog aufgebaut. In seiner Absicht, die Operette zu erneuern, hatte der Verleger Armin L. Robinson nämlich Paul Burkhard auf eine Reise nach Paris und London mitgenommen. Für diese Bühnen sollte Burkhard Stücke schreiben. So entstand 1935 nicht nur das erste Stück von Paul Burkhard, sondern auch das erste Schweizer Musical.
Handlung
Hopsa – ist der Übername des Waisenmädchens Mary Miller aus der amerikanischen Kleinstadt Wiggleton, das in einem Töchterinstitut zur Lehrerin ausgebildet werden soll. Hopsa liebt heimlich ihren Jugendfreund Bill, der als Turnlehrer nicht so musikalisch sein muss, um das gleich zu bemerken. Er glaubt vorerst sein Glück bei der theaterbesessenen Gloria gefunden zu haben, der jedoch eheliche Bindungsabsichten fernliegen. Stattdessen sucht sie das Abenteuer und bringt den überrumpelten Bill dazu, mit ihr von der Schulbank weg nach New York durchzubrennen.
Hopsa verfolgt sie als Tramp auf dem Dach eines Eisenbahnwagens. In New York wird Gloria tatsächlich die Rolle als vierzehntes Revuegirl hinten links angeboten. Hopsa jedoch wird vom ehrgeizigen Regisseur als Talent entdeckt und zum Revuestar gemacht. Bill seinerseits versucht sich als Platzanweiser.
Eine herzliche Kräfteverschiebung in diesem am Broadway wirkenden Wiggletowner Terzett führt schliesslich dazu, dass Hopsa ihren Starplatz an Gloria abtritt und mit Bill ins ländliche Happ-End-Häuschen zieht.
Bekannte Melodien
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